Uni brennt
Ich finde toll, was so alles auf den Unis passiert – und das ist viel mehr als nur Besetzung. (Sonst hätte ich genug anderes zu tun, als mich dort rumzutreiben.)
Empört bin ich über die Heuchler, die so gerne von christlichen Werten reden, die es zu verteidigen gilt, oder gar von einer besseren Welt träumen, und sich dann lieber über Weihnachtseinkäufe Gedanken machen, als sich dafür zu interessieren, wie derzeit in Österreich mit sozialen, gesundheits- und bildungspolitischen Themen umgegangen wird.
Und für die meisten der Obdachlosen, die bei Minusgraden aus dem AudiMax geworfen wurden, war sonst keine andere Institution zuständig, weil Nächstenliebe in Österreich von bürokratischen Unnnötigkeiten wie der Staatszugehörigkeit abhängt. Die „heilige Familie“ wäre in unserem schönen Land erfroren.
Und daß die Studentenprotestbewegung neben ihren primären Zielen nicht auf so Kleinigkeiten wie Menschlichkeit, Anteilnahme und konkrete Hilfsbereitschaft vergißt, bewundere ich zu tiefst. Deshalb sehe ich meine Solidarisierung auch vorrangig als Bereicherung für mich selber. Selbst schuld, wer sich diese Erfahrungen entgehen läßt!