habe Arbeit - brauche Einkommen

(re:do!) – für ein armutsfestes Arbeitslosengeld und ein Bedingungsloses Grundeinkommen

Donnerstag, 16. September 2021, 18:00, Platz Der Menschenrechte Wien:

Vom „Wirtschaftsaufschwung“ reden unsere Experten. Doch wer profitiert von diesem Aufschwung? Und gibt es diesen wirklich?
Veränderungen stehen an! Während die Reichen immer reicher werden, geht es sich bei vielen Menschen finanziell nicht mehr aus. Es wird knapper, enger, unangenehmer. Das ist belastend. Das macht krank, physisch und psychisch.

Arbeit ist ein Grundbedürfnis, sei es Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, Versorgungsarbeit oder Gemeinschaftsarbeit. Es gibt mehrere Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Verliert man die Erwerbsarbeit, ist man schnell mal Mensch zweiter Klasse. Hier braucht es ein Umdenken. Und hier braucht es auch eine finanzielle Absicherung.

Reden wir über Veränderungen! Arbeitslosengeld rauf ist der erste wichtige Schritt. Denken wir auch weiter in die Zukunft, diskutieren wir über das Bedingungslose Grundeinkommen!
Mehr dazu auf https://www.arbeitslosengeld-rauf.at
Und https://www.volksbegehren-grundeinkommen.at/

WiederWiederDonnerstag wollen nicht nur Mißstände aufzeigen sondern konkret an Verbesserungen arbeiten.
Deshalb sind wir jeden Donnerstag um 18:00 Uhr am Platz der Menschenrechte, nicht nur um laut gegen diese Regierungspolitik zu demonstrieren, um für eine nachhaltige, resiliente und friedliche Zukunft ein Zeichen zu setzen, sondern auch um Solidarität zu feiern, beim Open Mic unterschiedliche Meinungen auszutauschen, uns inklusiv zu vernetzen und Diversität als Chance zu nutzen.
Wir fordern nicht nur eine echte sozial-ökologische Wende und eine nachhaltige, lösungsorientierte Politik für eine Welt, die auf sozialem Frieden und Respekt gegenüber unserer Erde beruht – wir leben das auch selber. Wer selbst erfahren möchte, wie das funktioniert, ist herzlich eingeladen mitzumachen.

DIE queerfeministische Donnerstagsdemos sind trotz aller Widerstände polizeilich genehmigt und selbstverständlich immer virologisch unbedenklich an der frischen Luft, vermummt oder mit Babykanzler-Abstand. Auch wenn wir langsam mehr werden, ist noch immer genug Platz für Dich.
Bring your own cup! Wir bringen #freegane Getränke und gerettete #LEBENSmittel als TAKE AWAY.

Nähere Infos zur neuen Donnerstagsdemo hier: hoog.at/redo
Auch auf FB: https://www.facebook.com/Friedensturm/events
Und Instagram: @reDonnerstag

Texte zum gemeinsamen Singen von Liedern aus der Arbeiter*innenbewegung

Es ist ein bunter Mix unterschiedlichster Lieder aus der Arbeiter*innenbewegung, die wir gemeinsam singen:
sozialistische, kommunistische, anarchistische, feministische, deutschsprachige, übersetzte und auch ein englischsprachiges Lied. Hoffentlich ist für jeden etwas dabei! Sonst freuen wir uns über Ergänzung.

Und auch das Gendern dieser historischen Texte funktioniert sicher spontan.

DIE ARBEITER VON WIEN

Wir sind das Bauvolk der kommenden Welt,
Wir sind der Sämann, die Saat und das Feld.
Wir sind die Schnitter der kommenden Mahd,
Wir sind die Zukunft und wir sind die Tat.

So flieg, du flammende, du rote Fahne,
Voran dem Wege, den wir ziehn.
Wir sind der Zukunft getreue Kämpfer,
Wir sind die Arbeiter von Wien.

Herrn der Fabriken, ihr Herren der Welt,
Endlich wird eure Herrschaft gefällt.
Wir, die Armee, die die Zukunft erschafft,
Sprengen der Fesseln engende Haft.

So flieg, du flammende, du rote Fahne,
Voran dem Wege, den wir ziehn.
Wir sind der Zukunft getreue Kämpfer,
Wir sind die Arbeiter von Wien.

Wie auch die Lüge uns schmähend umkreist,
Altes besiegend erhebt sich der Geist.
Kerker und Eisen zerbricht seine Macht,
Wenn wir uns rüsten zur letzten Schlacht.

So flieg, du flammende, du rote Fahne,
Voran dem Wege, den wir ziehn.
Wir sind der Zukunft getreue Kämpfer,
Wir sind die Arbeiter von Wien.

(Fritz Brügel) zur Melodie von „Belaya Armiya, Tschorniy Baron“ („Weiße Armee, schwarzer Baron“)

ARBETLOSE MARSCH

Eins, tsvey, dray, fir,
arbetloze zenen mir,
nisht gehert khadoshim lang
in fabrik dem hamer-klang,
s lign keylim kalt, fargesn,
s nemt der zshaver zey shoyn fresn,
geyen mir arum in gas,
vi di gvirim pust-un-pas.
vi di gvirim pust-un-pas.

Eins, tsvey, dray, fir,
arbetloze zenen mir,
on a beged, on a heym,
undzer bet iz erd und leym,
hot nokh ver vos tsu genisn,
teylt men zikh mit yedn bisn,
vaser vi di gvirim vayn
gisn mir in zikh arayn.
gisn mir in zikh arayn.

Eins, tsvey, dray, fir,
arbetloze zenen mir,
yorn lang gearbet shver,
un geshaft als mer un mer,
hayzer, shleser, shtet un lender,
far a hayfele farshvender.
Undzer loyn derfar iz vos?
Hunger, noyt un arbetloz.
Hunger, noyt un arbetloz.

Eins, zwei, drei, vier
Arbeitlose, das sind wir
Schon seit Wochen kein Gehalt
Der Kühlschrank leer, die Wohnung kalt
Und wir kriegen keine Posten,
während die Maschinen rosten
Drum stolziern wir durch die Stadt
als wären wir im Aufsichtsrat.
als wären wir im Aufsichtsrat.

Eins, zwei, drei, vier
Arbeitlose, das sind wir
Ohne Hemd und ohne Dach
Die Straße ist das Schlafgemach
Doch wir teilen, was wir haben,
ist es aus dem Müll gegraben
Lasst den Bobos ihren Wein:
Wasser schmeckt genauso fein.
Wasser schmeckt genauso fein.

Eins, zwei, drei, vier
Arbeitlose, das sind wir
Hacken schwer bis zur Pension
nur für einen Hungerlohn
Häuser, Schlösser, ganze Länder
gehörn der Klasse der Verschwender
Die sind nicht reich durch ihren Fleiß,
sondern unsern Arbeitsschweiß.
sondern unsern Arbeitsschweiß.

Eins, zwei, drei, vier
Arm in Arm marschieren wir
Während die Arbeitslosenquote steigt,
der Sozialstaat sich dem Ende neigt,
träumen wir von einer Welt,
ohne Lohnarbeit und ohne Geld
ohne Grenzen, ohne Bundesheer
und keine Arbeitlosen mehr.
und keine Arbeitlosen mehr.

Eyns, tsvey, dray, fir,
ot azoy marshirn mir,
arbetloze, shrit nokh shrit,
un mir zingn zikh a lid
fun a land, a velt a naye,
vu es lebn mentshn fraye,
Arbetloz iz keyn shum hant
in dem nayem frayen land.
in dem nayem frayen land.

(Mordechai Gebirtig / deutsch: Isabel Frey)

AUF AUF ZUM KAMPF

Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Zum Kampf sind wir geboren.
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Zum Kampf sind wir bereit.
Dem Karl Liebknecht, dem haben wir’s geschworen,
Der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand.
Dem Karl Liebknecht, dem haben wir’s geschworen,
Der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand.

Wir fürchten nicht, ja nicht,
Den Donner der Kanonen.
Wir fürchten nicht, ja nicht,
Die Noske-Polizei.
Den Karl Liebknecht, den haben wir verloren,
Die Rosa Luxemburg fiel durch Mörderhand.
Den Karl Liebknecht, den haben wir verloren,
Die Rosa Luxemburg fiel durch Mörderhand.

Es steht ein Mann, ein Mann,
So fest wie eine Eiche.
Er hat gewiß, gewiß,
Schon manchen Sturm erlebt.
Vielleicht ist er schon morgen eine Leiche,
Wie es so vielen Freiheitskämpfern geht.
Vielleicht ist er schon morgen eine Leiche,
Wie es so vielen Freiheitskämpfern geht.

Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Zum Kampf sind wir geboren.
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Zum Kampf sind wir bereit.
Dem Karl Liebknecht, dem haben wir’s geschworen,
Der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand.
Dem Karl Liebknecht, dem haben wir’s geschworen,
Der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand.

BROT UND ROSEN

Wenn wir zusammen gehen,
geht mit uns ein schöner Tag,
durch all die dunklen Küchen
und wo grau ein Werkshof lag,
beginnt plötzlich die Sonne
unsre arme Welt zu kosen
und jeder hört uns singen:
BROT UND ROSEN!

Wenn wir zusammen gehen,
kämpfen wir auch für den Mann,
weil unbemuttert kein Mensch
auf die Erde kommen kann
und wenn ein Leben mehr ist
als nur Arbeit, Schweiß und Bauch
wollen wir mehr – gebt uns Brot
doch gebt die Rosen auch.

Wenn wir zusammen gehen
gehen unsre Toten mit,
ihr unerhörter Schrei nach Brot
schreit auch durch unser Lied
sie hatten für die Schönheit,
Liebe, Kunst erschöpft nie Ruh
drum kämpfen wir ums Brot
und woll’n die Rosen dazu.

Wenn wir zusammen gehen
kommt mit uns ein bessrer Tag,
die Frauen, die sich wehren
wehren aller Menschen Plag,
zuende sei, dass kleine Leute
schuften für die Großen,
her mit dem ganzen Leben:
BROT UND ROSEN!

(James Oppenheim / deutsch: Peter Maiwald / Musik: Mimi Fariña)

EINHEITSFRONTLIED

Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er was zum Essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
das schafft kein Essen her.

Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch ein Arbeiter bist.
Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genossin, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch Arbeiterin bist.

Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er auch noch Kleider und Schuh!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht warm
und auch kein Trommeln dazu.

Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch ein Arbeiter bist.
Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genossin, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch Arbeiterin bist.

Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern!
Er will unter sich keinen Sklaven seh’n
und über sich keinen Herr’n.

Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch ein Arbeiter bist.
Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genossin, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch Arbeiterin bist.

Und weil der Prolet ein Prolet ist,
drum wird ihn kein anderer befrei’n.
Es kann die Befreiung der Arbeiter nur
das Werk der Arbeiter sein.

Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch ein Arbeiter bist.
Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei! Wo dein Platz, Genossin, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront, weil du auch Arbeiterin bist.

(Bertolt Brecht / Musik: Hanns Eisler)

SOLIDARITÄTSLIED

Auf ihr Völker dieser Erde,
einigt euch in diesem Sinn,
daß sie jetzt die eure werde,
und die große Nährerin.

Vorwärts und nicht vergessen,
worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen,
vorwärts und nie vergessen:
die Solidarität!

Schwarzer, Weißer, Brauner, Gelber!
Endet ihre Schlächterei!
Reden erst die Völker selber,
werden sie schnell einig sein.

Vorwärts und nicht vergessen,
worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen,
vorwärts und nie vergessen:
die Solidarität!

Wollen wir es schnell erreichen,
brauchen wir noch dich und dich.
Wer im Stich läßt seinesgleichen,
läßt ja nur sich selbst im Stich.

Vorwärts und nicht vergessen,
worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen,
vorwärts und nie vergessen:
die Solidarität!

Unsre Herrn, wer sie auch seien,
sehen unsre Zwietracht gern,
denn solang sie uns entzweien,
bleiben sie doch unsre Herrn.

Vorwärts und nicht vergessen,
worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen,
vorwärts und nie vergessen:
die Solidarität!

Proletarier aller Länder,
einigt euch und ihr seid frei.
Eure großen Regimenter
brechen jede Tyrannei!

Vorwärts und nicht vergessen
und die Frage konkret gestellt
beim Hungern und beim Essen:
Wessen Morgen ist der Morgen?
Wessen Welt ist die Welt?

(Bertolt Brecht / Musik: Hanns Eisler)

JALAVA-LIED

Von Sonn‘ und Kessel schwarzgebrannt
Und auch vom scharfen Wind,
Steht Jalava am Führerstand,
Wo Dampf und Flammen sind.
Sein neuer Heizer ist dabei,
Der ihm die Flamme nährt,
Auf Lokomotive Zwei-Neun-Drei,
Die heut‘ nach Russland fährt.
Ein kleiner Mann von schmalem Bau,
Der werkt dort auf der Brücke,
Ruß im Gesicht, das Haar war grau,
Es war eine Perücke.

Jalava, Jalava du Finne,
Was lachst du so gegen den Wind?
Ich lache, weil meine Sinne
Alle beisammen sind.
Und weil wir weiterkamen
Und weil die Welt sich dreht
Und weil mein Heizer von Flammen
Und von Dampfkesseln was versteht.

Sie dampfen ein in Belastrow,
Wo Schocks von Offizieren
Die Züge auf dem Grenzbahnhof
Penibel kontrollieren.
Sie prüfen jegliches Gesicht
Bei ihrer Inspizierung,
Doch sehen sie am Kessel nicht
Den Staatsfeind der Regierung.

Jalava weiß worum es geht
Und langsam dampft vorbei,
Am letzten Posten der dort steht
Lokomotive Zwei-Neun-Drei.

Jalava, Jalava du Finne,
Was lachst du so gegen den Wind?
Ich lache, weil meine Sinne
Alle beisammen sind.
Und weil wir weiterkamen
Und weil die Welt sich dreht
Und weil mein Heizer von Flammen
Und von Dampfkesseln was versteht.

Da saust die Grenzstation vorbei,
Die Birken stehen nackt.
Die Lokomotive Zwei-Neun-Drei
Schnauft in erhöhtem Takt.
Und Jalava lacht in den Wind,
In den Oktoberregen:
„Heizer, wenn wir drüben sind,
Dann wird sich was bewegen!“
Jetzt schneidet der Oktoberwind
Die letzten Äpfel an,
Die an den kahlen Bäumen sind,
An der finnischen Eisenbahn.

Jalava, Jalava, du Finne,
Was lachst du so gegen den Wind?
Ich lache weil meine Sinne,
Alle beisammen sind.
Und weil uns die Fahrt in den Bahnhof
Hinter die Grenze führt,
Und Wladimir Iljitsch Uljanow,
Mein Heizer, die Flammen schürt.

(Heinz R. Unger / Musik: Die Schmetterlinge)

BRÜDER ZUR SONNE, ZUR FREIHEIT

Brüder, zur Sonne, zur Freiheit,
Brüder zum Licht empor!
Hell aus dem dunklen Vergang’nen
leuchtet die Zukunft hervor.
Hell aus dem dunklen Vergang’nen
leuchtet die Zukunft hervor.

Seht, wie der Zug von Millionen
endlos aus Nächtigem quillt,
bis eurer Sehnsucht Verlangen
Himmel und Nacht überschwillt!
bis eurer Sehnsucht Verlangen
Himmel und Nacht überschwillt!

Brüder, in eins nun die Hände,
Brüder, das Sterben verlacht!
Ewig, der Sklav’rei ein Ende,
heilig die letzte Schlacht!
Ewig, der Sklav’rei ein Ende,
heilig die letzte Schlacht!

Brechet das Joch der Tyrannen,
Die uns so grausam gequält.
Schwenket die blutroten Fahnen,
Über die Arbeiterwelt.
Schwenket die blutroten Fahnen,
Über die Arbeiterwelt.

(Leonid Petrowitsch Radin / deutsch: Hermann Scherchen)

LIED VOM KLASSENFEIND

Als ich klein war, ging ich zur Schule
und ich lernte, was mein und was dein.
Und als da alles gelernt war,
schien es mir nicht alles zu sein.
Und ich hatte kein Frühstück zu essen,
und andre, die hatten eins:
Und so lernte ich doch noch alles
vom Wesen des Klassenfeinds.
Und ich lernte, wieso und weswegen
da ein Riß ist duch die Welt?
Und der bleibt zwischen uns, weil der Regen
von oben nach unten fällt.

Und sie sagten mir: Wenn ich brav bin,
dann werd ich dasselbe wie sie.
Doch ich dachte: Wenn ich ihr Schaf bin,
dann werd ich ein Metzger nie.
Und manchen von uns sah ich,
der ging ihnen auf den Strich.
Und geschah ihm, was dir und was mir geschah,
dann wunderte er sich.
Mich aber, mich nahm es nicht wunder,
ich kam ihnen frühzeitig drauf:
Der Regen fließt eben herunter
und fließt eben nicht hinauf.

Da hört ich die Trommel rühren,
und alle sprachen davon:
Wir müßten jetzt Kriege führen
um ein Plätzlein an der Sonn.
Und heisere Stimmen versprachen uns
das Blaue vom Himmel herab.
Und herausgefressene Bonzen
schrien: Macht jetzt nicht schlapp!
Und wir glaubten: Jetzt sind’s nur mehr Stunden,
dann haben wir dies und das.
Doch der Regen floß wieder nach unten,
und wir fraßen vier Jahre lang Gras.

Und einmal, da hieß es auf einmal:
Jetzt machen wir Republik!
Und der eine Mensch ist da dem ändern gleich,
ob er mager ist oder dick.
Und was vom Hungern matt war,
war so voll Hoffnung nie.
Doch was vom Essen satt war,
war hoffnungsvoll wie sie.
Und ich sagte: Da kann was nicht stimmen
und war trüber Zweifel voll:
Das stimmt doch nicht, wenn der Regen
nach aufwärts fließen soll.

Sie gaben uns Zettel zum Wählen,
wir gaben die Waffen her.
Sie gaben uns ein Versprechen,
und wir gaben unser Gewehr.
Und wir hörten: Die es verstehen,
die würden uns helfen nun.
Wir sollten an die Arbeit gehen,
würden das übrige tun.
Da ließ ich mich wieder bewegen
und hielt, wie’s verlangt wurd, still
und dachte: Das ist schön von dem Regen,
daß er aufwärts fließen will.

Und bald darauf hörte ich sagen,
jetzt sei alles schon eingerenkt.
Wenn wir das kleinere übel tragen,
dann würd‘ uns das größere geschenkt.
Und wir schluckten den Pfaffen Brüning,
damit’s nicht der Papen sei.
Und wir schluckten den Junker Papen,
denn sonst war am Schleicher die Reih.
Und der Pfaffe gab es dem Junker,
der Junker gab’s dem General.
Und der Regen floß nach unten,
und er floß ganz kolossal.

Während wir mit Stimmzetteln liefen,
sperrten sie die Fabriken zu.
Wenn wir vor Stempelstellen schliefen,
hatten sie vor uns Ruh.
Wir hörten Sprüche wie diese:
Immer ruhig! Wartet doch nur!
Nach einer größeren Krise
kommt eine größere Konjunktur!
Und ich sagte meinen Kollegen:
So spricht der Klassenfeind!
Wenn der von guter Zeit spricht,
ist seine Zeit gemeint.
Der Regen kann nicht nach aufwärts,
weil er’s plötzlich gut mit uns meint.
Was er kann, das ist: er kann aufhör´n,
nämlich dann, wenn die Sonne scheint.

Eines Tags sah ich sie marschieren
hinter neuen Fahnen her.
Und viele der Unsrigen sagten:
Es gibt keinen Klassenfeind mehr.
Da sah ich an ihrer Spitze
Fressen, die kannte ich schon,
und ich hörte Stimmen brüllen
in dem alten Feldwebelton.
Und still durch die Fahnen und Feste
floß der Regen Nacht und Tag.
Und jeder konnte ihn spüren,
der auf der Straße lag.

Sie übten sich fleißig im Schießen
und sprachen laut vom Feind
und zeigten wild über die Grenze.
Und ans haben sie gemeint.
Denn wir und sie, wir sind Feinde
in einem Krieg, den nur einer gewinnt.
Denn sie leben von uns und verrecken,
wenn wir nicht mehr die Kulis sind.
Und das ist es auch, weswegen
ihr euch nicht wundern dürft,
wenn sie sich werfen auf uns, wie der Regen
sich auf den Boden wirft.

Und wer von uns verhungert ist,
der fiel in einer Schlacht.
Und wer von uns gestorben ist,
der wurde umgebracht.
Den sie holten mit ihren Soldaten,
dem hat Hungern nicht behagt.
Dem sie den Kiefer eintraten,
der hatte nach Brot gefragt.
Dem sie das Brot versprochen,
auf den machen sie jetzt Jagd.
Und den sie im Zinksarg bringen,
der hat die Wahrheit gesagt.
Und wer ihnen da geglaubt hat,
daß sie seine Freunde sind,
der hat eben dann erwartet,
daß der Regen nach oben rinnt.

Denn wir sind Klassenfeinde,
was man uns auch immer sagt:
Wer von uns nicht zu kämpfen wagte,
der hat zu verhungern gewagt.
Wir sind Klassenfeinde, Trommler!
Das deckt dein Getrommel nicht zu!
Fabrikant, General und Junker –
unser Feind, das bist du!
Davon wird nichts verschoben,
da wird nichts eingerenkt!
Der Regen fließt nicht nach oben,
und das sei ihm auch geschenkt!

Da mag dein Anstreicher streichen,
den Riß streicht er uns nicht zu!
Einer bleibt und einer muß weichen,
entweder ich oder du.
Und was immer ich auch noch lerne,
das bleibt das Einmaleins:
Nichts habe ich jemals gemeinsam
der Sache des Klassenfeinds.
Das Wort wird nicht gefunden,
das uns beide jemals vereint!
Der Regen fließt von oben nach unten.
Und Klassenfeind bleibt Klassenfeind.

(Bertolt Brecht / Musik: Rolf Lukowksy)

DEM MORGENROT ENTGEGEN

Dem Morgenrot entgegen,
Ihr Kampfgenossen all!
Bald siegt ihr allerwegen,
Bald weicht der Feinde Wall!
Mit Macht heran und haltet Schritt!
Arbeiterjugend? Will sie mit?
Wir sind die junge Garde
Des Proletariats!
Wir sind die junge Garde
Des Proletariats!

Wir haben selbst erfahren
der Arbeit Frontgewalt
in düstren Kinderjahren
und wurden früh schon alt.
Sie hat an unserm Fuß geklirrt,
die Kette, die nun schwerer wird.
Wach auf, du junge Garde
des Proletariats!
Wach auf, du junge Garde
des Proletariats!

Die Arbeit kann uns lehren
und lehrt uns die Kraft,
den Reichtum zu vermehren,
der unsre Armut schafft.
Nun wird die Kraft, von uns erkannt,
die starke Waffe unsrer Hand!
Schlag zu, du junge Garde
des Proletariats!
Schlag zu, du junge Garde
des Proletariats!

Wir reichen euch die Hände,
Genossen all, zum Bund!
Des Kampfes sei kein Ende,
eh‘ nicht im weiten Rund
der Arbeit freies Volk gesiegt
und jeder Feind am Boden liegt.
Vorwärts, du junge Garde
des Proletariats!
Vorwärts, du junge Garde
des Proletariats!

(Heinrich Eildermann)
zur Melodie von „Nach Mantua in Banden“ (Andreas-Hofer-Lied)

RESOLUTION DER KOMMUNARDEN

In Erwägung unsrer Schwäche machtet
Ihr Gesetze, die uns knechten solln.
Die Gesetze seien künftig nicht beachtet
In Erwägung, daß wir nicht mehr Knecht sein wolln.

In Erwägung, daß ihr uns dann eben
Mit Gewehren und Kanonen droht
Haben wir beschlossen, nunmehr schlechtes Leben
Mehr zu fürchten als den Tod.

In Erwägung, daß wir hungrig bleiben
Wenn wir dulden, daß ihr uns bestehlt
Wollen wir mal feststelln, daß nur Fensterscheiben
Uns vom guten Brote trennen, das uns fehlt.

In Erwägung, daß ihr uns dann eben
Mit Gewehren und Kanonen droht
Haben wir beschlossen, nunmehr schlechtes Leben
Mehr zu fürchten als den Tod.

In Erwägung, daß da Häuser stehen
Während ihr uns ohne Bleibe laßt
Haben wir beschlossen, jetzt dort einzuziehen
Weil es uns in unsern Löchern nicht mehr paßt.

In Erwägung, daß ihr uns dann eben
Mit Gewehren und Kanonen droht
Haben wir beschlossen, nunmehr schlechtes Leben
Mehr zu fürchten als den Tod.

In Erwägung: es gibt zuviel Kohlen
Während es uns ohne Kohlen friert
Haben wir beschlossen, sie uns jetzt zu holen
In Erwägung, daß es uns dann warm sein wird.

In Erwägung, daß ihr uns dann eben
Mit Gewehren und Kanonen droht
Haben wir beschlossen, nunmehr schlechtes Leben
Mehr zu fürchten als den Tod.

In Erwägung: es will euch nicht glücken
Uns zu schaffen einen guten Lohn
Übernehmen wir jetzt selber die Fabriken
In Erwägung: ohne euch reicht’s für uns schon.

In Erwägung, daß ihr uns dann eben
Mit Gewehren und Kanonen droht
Haben wir beschlossen, nunmehr schlechtes Leben
Mehr zu fürchten als den Tod.

In Erwägung, daß wir der Regierung
Was sie immer auch verspricht, nicht traun
Haben wir beschlossen, unter eigner Führung
Uns nunmehr ein gutes Leben aufzubaun.

In Erwägung: ihr hört auf Kanonen –
Andre Sprache könnt ihr nicht verstehn –
Müssen wir dann eben, ja, das wird sich lohnen
Die Kanonen auf euch drehn!

(Bertolt Brecht / Musik: Hanns Eisler)

UNTER DEM PFLASTER

Komm lass dich nicht erweichen,
Bleib hart an deinem Kern,
Rutsch nicht in ihre Weichen,
Treib dich nicht selbst dir fern.

Unter dem Pflaster,
Ja da liegt der Strand,
Komm reiß auch du
Ein paar Steine aus dem Sand.

Komm lass die nicht erzählen,
Was du zu lassen hast.
Du kannst doch selber wählen,
Nur langsam, keine Hast.

Unter dem Pflaster,
Ja da liegt der Strand,
Komm reiß auch du
Ein paar Steine aus dem Sand.

Zieh‘ die Schuhe aus,
Die schon so lang dich drücken.
Lieber barfuß lauf,
Aber nicht auf ihren Krücken.

Unter dem Pflaster,
Ja da liegt der Strand,
Komm reiß auch du
Ein paar Steine aus dem Sand.

Dreh‘ dich und tanz,
Dann könn’n sie dich nicht packen.
Verscheuch‘ sie ganz
Mit deinem lauten Lachen.

Unter dem Pflaster,
Ja da liegt der Strand,
Komm reiß auch du
Ein paar Steine aus dem Sand.

Die größte Kraft
Ist deine Phantasie.
Wirf die Ketten weg
Und schmeiß sie gegen die,
Die mit ihrer Macht deine Kräfte brechen wollen.

Unter dem Pflaster,
Ja da liegt der Strand,
Komm reiß auch du
Ein paar Steine aus dem Sand.
Oui, en dessous du pavé est la plage.
Oui, en dessous du pavé est la plage.

(Schneewittchen)

ROTER WEDDING

Links, links, links, links! Die Trommeln werden gerührt!
Links, links, links, links! Der „Rote Wedding“ marschiert!
Hier wird nicht gemeckert, hier gibt es Dampf
denn unsere Parole, ist Klassenkampf
nach blutiger Melodie!
Wir betteln nicht mehr nach Gerechtigkeit,
wir stehen zum entscheidenden Angriff bereit
zur Vernichtung der Bourgeoisie.

„Roter Wedding“ grüßt euch, Genossen,
haltet die Fäuste bereit!
Haltet die roten Reihen geschlossen,
dann ist der Tag nicht mehr weit!
Drohend stehen die Faschisten
drüben am Horizont!
Proletarier, ihr müsst rüsten!
Rot Front! Rot Front!

Links, links, links, links! Trotz Faschisten und Polizei!
Links, links, links, links! Wir gedenken des Ersten Mai!
Der herrschenden Klasse blut’ges Gesicht,
der rote Wedding vergisst es nicht
und die Schande der SPD!
Sie wollen uns das Fell über die Ohren zieh‘n,
doch wir verteidigen das rote Berlin,
als Vorhut der roten Armee.

„Roter Wedding“ grüßt euch, Genossen,
haltet die Fäuste bereit!
Haltet die roten Reihen geschlossen,
dann ist der Tag nicht mehr weit!
Drohend stehen die Faschisten
drüben am Horizont!
Proletarier, ihr müsst rüsten!
Rot Front! Rot Front!

Links, links, links, links! Die Fahne weht uns voran!
Links, links, links, links! Der „Rote Wedding“ tritt an!
Wenn unser Gesang durch die Straßen braust,
dann zittert der Feind vor der Arbeiterfaust,
denn die Arbeiterklasse erwacht!.
Wir stürzen die Säulen des Ausbeuterstaats!
Und errichten die Herrschaft des Proletariats:
Genossen erkämpft euch die Macht!

„Roter Wedding“ grüßt euch, Genossen,
haltet die Fäuste bereit!
Haltet die roten Reihen geschlossen,
dann ist der Tag nicht mehr weit!
Drohend stehen die Faschisten
drüben am Horizont!
Proletarier, ihr müsst rüsten!
Rot Front! Rot Front!

(Erich Weinert / Musik: Hanns Eisler)

DER HEIMLICHE AUFMARSCH

Es geht durch die Welt ein Geflüster
Arbeiter, hörst du es nicht?
Das sind die Stimmen der Kriegsminister
Arbeiter, hörst du sie nicht?
Es flüstern die Kohle- und Stahlproduzenten
Es flüstert die chemische Kriegsproduktion
Es flüstert von allen Kontinenten
Mobilmachung gegen die Sowjetunion!

Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre
Nehmt die Gewehre zur Hand.
Zerschlagt die faschistischen Räuberheere
Setzt eure Herzen in Brand!
Pflanzt eure roten Banner der Arbeit
Auf jeden Acker, auf jede Fabrik.
Dann steigt aus den Trümmern der alten Gesellschaft
Die sozialistische Weltrepublik!
Dann steigt aus den Trümmern der alten Gesellschaft
Die sozialistische Weltrepublik!

Arbeiter horch, sie ziehn ins Feld
Und schreien für Nation und Rasse!
Das ist der Krieg der Herrscher der Welt
Gegen die Arbeiterklasse.
Denn der Angriff gegen die Sowjetunion
Ist der Stoß ins Herz der Revolution!
Und der Krieg der jetzt durch die Länder geht,
Ist der Krieg gegen dich, Prolet!

Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre
Nehmt die Gewehre zur Hand.
Zerschlagt die faschistischen Räuberheere
Setzt eure Herzen in Brand!
Pflanzt eure roten Banner der Arbeit
Auf jeden Acker, auf jede Fabrik.
Dann steigt aus den Trümmern der alten Gesellschaft
Die sozialistische Weltrepublik!
Dann steigt aus den Trümmern der alten Gesellschaft
Die sozialistische Weltrepublik!

(Erich Weinert / Musik: Wladimir Vogel)

WIR SCHÜTZEN DIE SOWJETUNION

Wir hassen euch, ihr Drohnen
auf Gut, Fabriken und Bank.
Ihr Räuber der Nationen,
wir sind euer Untergang!

Und richten sie die Gewehre
gegen die Sowjetunion,
dann rüsten rote Heere
zum Kampf, zur Revolution!

Wir mußten lange darben
auf hoher Fürsten Geheiß,
und was wir da erwarben,
war Not und Dreck und Schweiß.

Und richten sie die Gewehre
gegen die Sowjetunion,
dann rüsten rote Heere
zum Kampf, zur Revolution!

Da kam der Tag, Genossen,
die Henker schlugen wir tot.
Viel Blut ward da vergossen –
ein Sechstel der Erde blieb rot!

Und richten sie die Gewehre
gegen die Sowjetunion,
dann rüsten rote Heere
zum Kampf, zur Revolution!

Wir Arbeiter, Bauern, Armeen,
Soldaten der neuen Zeit,
wo rote Fahnen wehen,
da stehen wir kampfbereit!

Und richten sie die Gewehre
gegen die Sowjetunion,
dann rüsten rote Heere
zum Kampf, zur Revolution!

Der Schwur der Rotarmisten,
der ist uns allen bekannt.
Heraus, ihr Sozialisten,
zum Endkampf, Hand in Hand!

Und richten sie die Gewehre
gegen die Sowjetunion,
dann rüsten rote Heere
zum Kampf, zur Revolution!

(Willi Karsch)
Zur Melodie von „My – Krasniye Soldaty“ („Wir sind die roten Soldaten“)

OKTOBERSONG

Da hab’n die Proleten Schluss gesagt
und die Bauern: es ist soweit.
Und hab’n den Kerenski davongejagt
und die Vergangenheit.

Und das war im Oktober,
als das so war,
in Petrograd in Russland,
im siebzehner Jahr.

Da hatte der Mushik den Bauch nicht voll,
und da las er dann ein Dekret,
daß der das Korn jetzt fressen soll,
der auch das Korn abmäht.

Und das war im Oktober,
als das so war,
in Petrograd in Russland,
im siebzehner Jahr.

Da hat der Soldat das Gewehr umgewandt,
da wurd‘ er wieder Prolet.
Worauf sehr schnell vom Krieg abstand
die Generalität.

Und das war im Oktober,
als das so war,
in Petrograd in Russland,
im siebzehner Jahr.

Die Herrn hab’n durchs Monokel geguckt
und haben die Welt regiert.
Und eh ein Matrose in die Newa spuckt,
warn sie expropriiert.

Und das war im Oktober,
als das so war,
in Petrograd in Russland,
im siebzehner Jahr.

Und der dies Lied euch singen tat,,
lebt in einer neuen Welt.
Der Kumpel, der Mushik, der rote Soldat
hab’n die euch hingestellt.

Und das war im Oktober,
als das so war,
in Petrograd in Russland,
im siebzehner Jahr.

Wieder können die Herren die Welt regieren
Und sie tun es mit eiserner Hand
Doch sie werden auch diesen Kampf verlieren
Wenn wir unsere Stärke erst erkannt

So wie damals im Oktober,
als das so war,
in Petrograd in Russland,
im siebzehner Jahr.

(Oktoberklub)

HO CHI MINH

Wer er war, steht in vielen Liedern.
Doch kein Lied wäre wahr genug,
würde es nur ihn und sein großes Leben meinen.
Denn es gibt so viele, die er mit sich trug:
Ho-Ho- Ho Chi Minh.
Ho-Ho- Ho Chi Minh.

Seht auf die, die auf Baumwollfeldern
jeden Tag für die Herren gehn.
Seht, da wächst der Zorn, und sie nennen leise Namen:
Comandante Che, Lenin und auch den:
Ho-Ho- Ho Chi Minh.
Ho-Ho- Ho Chi Minh.

Und in Köln streiken die Metaller
um ein Stück von der großen Macht.
Denn mancher sieht erst jetzt: Es geht nicht nur um die Groschen.
Und der Posten summt, während er dort wacht:
Ho-Ho- Ho Chi Minh.
Ho-Ho- Ho Chi Minh.

Überall neben den Genossen
steht auch er, und er war dabei,
als Gagarin flog, als Allendes Volksfront siegte,
lebt in jedem Wort unserer Partei:
Ho-Ho- Ho Chi Minh.
Ho-Ho- Ho Chi Minh.

Wer er war, steht in vielen Liedern.
Doch kein Lied wäre wahr genug,
würde es nur ihn und sein großes Leben meinen,
denn es gibt so viele, die er mit sich trug:
Ho-Ho- Ho Chi Minh.
Ho-Ho- Ho Chi Minh.

(Oktoberklub)
zur Melodie von „The Ballad of Ho Chi Minh“ (Ewan McColl)

WARSCHAWJANKA

Feindliche Stürme durchtoben die Lüfte,
drohende Wolken verdunkeln das Licht.
Mag uns auch Schmerz und Tod nun erwarten,
gegen die Feinde ruft auf uns die Pflicht.
Wir haben der Freiheit leuchtende Flamme
hoch über unseren Häuptern entfacht:
die Fahne des Sieges, der Völkerbefreiung,
die sicher uns führt in die letzte Schlacht

Auf, auf nun zum blutigen, heiligen Kampfe.
Bezwinge die Feinde, du Arbeitervolk.
Auf die Barrikaden, auf die Barrikaden,
erstürme die Welt, du Arbeitervolk!

Tod und Verderben allen Bedrückern,
leidendem Volke gilt unsere Tat,
kehrt gegen sie die mordenden Waffen,
Auf daß sie ernten die eigene Saat!
Mit Arbeiterblut getränkt ist die Erde,
gebt euer Blut für den letzten Krieg,
daß der Menschheit Erlösung werde!
Feierlich naht der heilige Sieg.

Auf, auf nun zum blutigen, heiligen Kampfe.
Bezwinge die Feinde, du Arbeitervolk.
Auf die Barrikaden, auf die Barrikaden,
erstürme die Welt, du Arbeitervolk!

Elend und Hunger verderben uns alle,
gegen die Feinde ruft mahnend die Not,
Freiheit und Glück für die Menschheit erstreiten!
Kämpfende Jugend erschreckt nicht der Tod.
Die Toten, der großen Idee gestorben,
werden Millionen heilig sein.
Auf denn, erhebt euch, Brüder, Genossen,
ergreift die Waffen und schließt eure Reih’n!

Auf, auf nun zum blutigen, heiligen Kampfe.
Bezwinge die Feinde, du Arbeitervolk.
Auf die Barrikaden, auf die Barrikaden,
erstürme die Welt, du Arbeitervolk!

(Wacław Święcicki / deutsch: DDR NVA)

BANDIERA ROSSA (AVANTI POPOLO) / VORAN DU ARBEITSVOLK

Avanti popolo, alla riscossa,
bandiera rossa, bandiera rossa.
Avanti popolo, alla riscossa,
bandiera rossa trionferà.

Bandiera rossa trionferà,
bandiera rossa trionferà,
bandiera rossa trionferà.
Evviva comunismo e libertà.

Voran, du Arbeitsvolk, du darfst nicht weichen,
die rote Fahne, das ist dein Zeichen!
Voran mit frischem Mut auf neuen Bahnen,
die roten Fahnen wehn dir voran!

Blutrote Fahnen grüßt das Sonnenlicht,
blutrote Fahnen rufen zum Gericht!
Blutrote Fahnen werden Sieger sein,
sie tragen neue Hoffnung in die Welt hinein.

Es wird die neue Zeit den Haß bezwingen,
die rote Fahne wird Frieden bringen.
Zu freien Menschen formt sie Untertanen,
die roten Fahnen wehn euch voran!

Blutrote Fahnen grüßt das Sonnenlicht,
blutrote Fahnen rufen zum Gericht!
Blutrote Fahnen werden Sieger sein,
sie tragen neue Hoffnung in die Welt hinein.

THE RED FLAG

The People’s Flag is deepest red,
It shrouded oft our martyred dead,
And ere their limbs grew stiff and cold,
Their hearts‘ blood dyed its every fold.

Then raise the scarlet standard high.
Within its shade we’ll live and die,
Though cowards flinch and traitors sneer,
We’ll keep the red flag flying here.

It well recalls the triumphs past,
It gives the hope of peace at last;
The banner bright, the symbol plain,
Of human right and human gain.

Then raise the scarlet standard high.
Within its shade we’ll live and die,
Though cowards flinch and traitors sneer,
We’ll keep the red flag flying here.

With head uncovered swear we all
To bear it onward till we fall;
Come dungeons dark or gallows grim,
This song shall be our parting hymn.

Then raise the scarlet standard high.
Within its shade we’ll live and die,
Though cowards flinch and traitors sneer,
We’ll keep the red flag flying here.

(Jim Connell)
zur Melodie von „O Tannenbaum“

EL PUEBLO UNIDO

El pueblo unido jamás será vencido!
El pueblo unido jamás será vencido!

Steht auf und singt! Ein neues Lied beginnt!
Ein neuer Kampf die Zukunft uns gewinnt
Doch nur vereint
Besiegen wir den Feind
Kämpft mit uns, Freund, dass morgen wir die Sieger sind!
In unserem Lied
Der neue Morgen glüht
Wie unsre Fahne glüht im wilden Wind

Und Chile kämpft! Sein Kampf wächst mit dem Schmerz
Und lodert aus den Minen himmelwärts
Von Nord nach Süd
Das Volksfrontbanner zieht
Die Einheit glüht, wir schmieden sie aus Chiles Erz
Der Weg ist klar:
Unidad Popular!
Das Volk, es kämpf mit Hand und Hirn und Herz
Und jetzt wird das Volk sich erheben
Im Kampfe und singen
Und singen mit mächtiger Stimme:

El pueblo unido jamás será vencido!
El pueblo unido jamás será vencido!

Und Chile singt das Lied vom neuen Licht
Vom neuen Tag, der freundlicher anbricht
Noch rot vom Blut,
Doch hell und klar und gut!
Genossen, Mut! Das Volk mit einer Stimmer spricht
In unsrem Schritt
Millionen ziehen mit
Das Volk vereint weicht den Faschisten nicht

Und Chile tanzt, wenn es den Kampf geführt
Es tanzt vereint, wie es vereint marschiert
Faschistenpack!
Es kommt, es kommt der Tag
Der Siegestag, dann wird die Rechnung präsentiert
Voran! Nach vorn!
Für uns geht nichts verlor’n
Nur Ketten sind es, die das Volk verliert
Und jetzt wird das Volk sich erheben
Im Kampfe und singen
Und singen mit mächtiger Stimme:

El pueblo unido jamás será vencido!
El pueblo unido jamás será vencido!

(Quilapayún / deutsch: Martin Buchholz / Musik: Sergio Ortega)

HASTA SIEMPRE, COMANDANTE CHÉ GUEVARA

Sie fürchten dich, und wir lieben
Dich vorn im Kampf, wo der Tod lacht,
Wo das Volk Schluß mit der Not macht.
Nun bist du weg – und doch geblieben.

Uns bleibt, was gut war und klar war:
Daß man bei dir immer durchsah
Und Liebe, Haß, doch nie Furcht sah
Comandante Ché Guevara.

Und bist kein Bonze geworden,
Kein hohes Tier, das nach Geld schielt
Und vom Schreibtisch aus den Helden spielt
In feiner Kluft mit alten Orden.

Uns bleibt, was gut war und klar war:
Daß man bei dir immer durchsah
Und Liebe, Haß, doch nie Furcht sah
Comandante Ché Guevara.

Ja, grad die Armen der Erde,
Die brauchen mehr als zu fressen
Und das hast du nie vergessen,
Daß aus Menschen Menschen werden.

Uns bleibt, was gut war und klar war:
Daß man bei dir immer durchsah
Und Liebe, Haß, doch nie Furcht sah
Comandante Ché Guevara.

Der rote Stern an der Jacke,
Im schwarzen Bart die Zigarre,
Jesus Christus mit der Knarre
– so führt dein Bild uns zur Attacke.

Uns bleibt, was gut war und klar war:
Daß man bei dir immer durchsah
Und Liebe, Haß, doch nie Furcht sah
Comandante Ché Guevara.

(Carlos Puebla / deutsch: Wolf Biermann)

BELLA CIAO

Eines Morgens in aller Frühe,
Bella ciao, bella ciao,
Bella ciao, ciao, ciao,
Eines Morgens ins aller Frühe
Trafen wir auf unsern Feind.
Eines Morgens ins aller Frühe
Trafen wir auf unsern Feind.

Partisanen, kommt, nehmt mich mit euch,
Bella ciao, bella ciao,
Bella ciao, ciao, ciao,
Partisanen, kommt, nehmt mich mit euch,
Denn ich fühl‘, der Tod ist nah.
Partisanen, kommt, nehmt mich mit euch,
Denn ich fühl‘, der Tod ist nah.

Wenn ich sterbe, oh ihr Genossen,
Bella ciao, bella ciao,
Bella ciao, ciao, ciao,
Bringt als tapferen Partisanen
Mich sodann zur letzten Ruh‘.
Bringt als tapferen Partisanen
Mich sodann zur letzten Ruh‘.

In den Schatten der kleinen Blume,
Bella ciao, bella ciao,
Bella ciao, ciao, ciao,
Einer kleinen ganz zarten Blume,
In die Berge bring mich dann.
Einer kleinen ganz zarten Blume,
In die Berge bring mich dann.

Und die Leute, die gehn vorüber,
Bella ciao, bella ciao,
Bella ciao, ciao, ciao,
Und die Leute, die gehn vorüber,
Sehn die kleine Blume stehn.
Und die Leute, die gehn vorüber,
Sehn die kleine Blume stehn.

Diese Blume, so sagen alle,
Bella ciao, bella ciao,
Bella ciao, ciao, ciao,
Ist die Blume des Partisanen,
Der für unsre Freiheit starb.
Ist die Blume des Partisanen,
Der für unsre Freiheit starb.

(deutsch: Horst Berner)

DIE INTERNATIONALE

Wacht auf, Verdammte dieser Erde,
die stets man noch zum Hungern zwingt!
Das Recht wie Glut im Kraterherde
nun mit Macht zum Durchbruch dringt.
Reinen Tisch macht mit dem Bedränger!
Heer der Sklaven, wache auf!
Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger
Alles zu werden, strömt zuhauf!

Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.
Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.

Es rettet uns kein höh’res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des Armen Rechte,
Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte,
duldet die Schmach nun länger nicht!

Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.
Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.

In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute,
wir sind die stärkste der Partei’n
Die Müßiggänger schiebt beiseite!
Diese Welt muss unser sein;
Unser Blut sei nicht mehr der Raben,
Nicht der mächt’gen Geier Fraß!
Erst wenn wir sie vertrieben haben
dann scheint die Sonn’ ohn’ Unterlass!

Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.
Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht.

(Eugène Pottier / deutsch: Emil Luckhardt / Musik: Pierre Degeyter)